Ein irgendwie lustig und sogleich deprimierendes Phänomen, welches (vermutlich) allen Leuten, die sich mit dem schreiben von Geschichten bzw. allgemein mit kreativer Arbeit beschäftigen, bekannt sein wird. Man hat eine interessante Idee, nur um dann kurz darauf zu merken, dass jemand anderem genau diese Idee auch schon mal gekommen ist. Mir ging es interessanterweise schon zweimal so in dieser Woche und beides mal handelte es sich, um Bücher des selben Autors, dessen Ideen sich mit den meinen überlagerten, und zwar Andreas Eschbach. Seine Bücher sind im übrigen sehr zu empfehlen!
Vor ein paar Tagen habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, wie man eine Gesellschaft realisieren könnte, in der kein Mensch mehr irgendetwas tun müsste, was ihm nicht wirklich zu 100% Spaß machte. Eine Gesellschaft in der Geld nicht mehr von Nöten ist. Gestern habe ich dann angefangen das Buch „Herr aller Dinge“ von oben genanntem Autor zu lesen und gemerkt, dass dieser sich genau diese Gedanken wohl auch schon mal gemacht hatte; nur im Unterschied zu mir, auch schon ein Buch darüber geschrieben hat. Er verfolgt zwar einen anderen Grundansatz aber das Resultat ist quasi das Selbe.
Meine Idee sah, in ihren Grundzügen wie folgt aus (wird vermutlich jetzt auch immer eine Grundidee bleiben):
Stellen wir uns einmal eine Gesellschaft vor, in der Arbeiter zu 99% überflüssig sind, die einzigen Jobs, die noch existieren sind die Programmierer und Ingenieure der Automatisierung aber auch diese können wir eventuell durch Programme ersetzen. Das einzige mit dem man in dieser Zeit noch Geld verdienen kann sind die kreative Berufe, wie das Schreiben von Büchern oder das Filmemachen (usw.). In Wirklichkeit ist es aber gar nicht notwendig etwas zu verdienen, da sich ein zentraler Staat der Automatisierung gebildet hat, welcher alles nötige produziert. Alle anderen Staaten liefern Rohstoffe, welche automatisch abgebaut werden, an diesen Maschinenstaat und erhalten als Gegenleistung, Produkte, die von unseren kreativen Leuten erdacht und automatisch Hergestellt wurden, zurück. Jedem Bürger eines jeden Staates steht nun ein solches Produkt zu, wenn er es denn benötigt. Was passiert aber, wenn die Rohstoffe einmal aufgebraucht sind, mal abgesehen von regenerierbaren? Hat man einfach welche Gefunden, die sich eben für alles einsetzen lassen und regenerierbar sind? Kann man alles perfekt wiederverwenden? Wenn ja hätten wir doch eine Gesellschaft, die ohne Geld (außer kreativer Berufe) auskommt, die frage ist dann nur was man sich von dem kreativ erarbeiteten Geld überhaupt noch kaufen sollte (außer vielleicht neue Produktionen (wie zum Beispiel einen Film zu finanzieren.), aber auch für so etwas kann ja im Grund jeder alle Güter haben, die er benötigt.). In einer solchen Gesellschaft, wäre eigentlich auch fast alle Kriminalität überflüssig, da diese ja meist irgendwie mit Geld, bzw. dessen Mangel zu tun hat.
Wer noch vor haben sollte dieses Buch zu lesen sollte nun NICHT weiterlesen.
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Andreas Eschbach versucht das Ganze mit Hilfe winziger Nanobots, die sich selbst replizieren können zu ermögliche. Diese kleinen Roboter können im Grunde fast nichts aber in einem Schwarm, kann man sie flexibel für quasi alles einsetzen. Um ehrlich zu sein ist dieser Ansatz dann doch um einiges besser als der meine, aber zu meiner Verteidigung: Ich befand mich ja auch noch im Anfangsstadium!
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Update: 18. Februar 2013 – Fazit (relativ Spoiler frei)
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Ich habe das Buch inzwischen komplett gelesen und kann es nur jedem ans Herz legen. Die Geschichte entfaltet sich über eine ziemliche lange Zeitspanne hinweg, sodass man die Entwicklung der Charaktere schon ab ihrer Kindheit miterlebt. Auch dieses Buch ist, wie man es bei Andreas Eschbach gewöhnt ist, wieder sehr realitätsnah geschrieben, auch wenn natürlich immer etwas Fiktion dabei ist.
Das Ende ist erschütternd, unvermeidbar und trotz alledem überraschend. Die Gedanken, dir er sich zur Vergangenheit der Menschheit macht, sind beängstigend, schon fast grauenhaft, wenn gleich auch absolut genial. Ich denke aus seinen Büchern kann man immer etwas für sein eigenes Leben mitnehmen und empfehle daher jedem, mal ein (oder auch mehrere) blick(e) darauf zu werfen.
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