Ich denke sehr zwischspältig über das Schreiben. Ich liebe es Welten zu erschaffen und sie niederzuschreiben und zur selben Zeit hasse ich es.
Meiner Meinung nach gibt es zwei verschiedene Arten von Ereignissen innerhalb eines fiktionalen Textes:

  1. Geschehnisse, bei deren Planung man sich schon auf den Tag freut, an dem man sie endlich in Worte fassen darf.
  2. Geschehnisse, die man niederschreiben muss, obwohl man sie hasst, aus dem einfachen Grund keine Lügen, sondern die gesamte Wahrheit erzählen zu wollen. Es sind Ereignissen, die man zu Papier bringt, weil sie notwendig sind, und nicht weil man sie besonders gerne hat. Die größte Qual dabei ist immer die erneute Überarbeitung am Ende, denn eigentlich schreibt man diese Teile der Geschichte nur, um wieder zu denen des 1. Punktes zu gelangen.

Schreiben ist eine wunderschöne Tätigkeit, die ich wirklich gerne ausübe, aber trotzdem kostet sie mich zum Teil eine irre Überwindung.
Im Grunde ist es genauso wie auch mit dem Leben. Manchmal erleben wir Zeiten, die wir am liebsten überspringen würden, weil sie uns wehtun oder langweilen, uns bleibt dann nichts anderes übrig, als zu kämpfen – in der Gewissheit, dass irgendwann auch wieder Angenehmeres auf uns zukommen wird und zwar genau diese Art von Ereignissen, die unser Leben erst so wertvoll machen.